Stellungnahme zum Kirchenasyl: Ein Zeichen der Humanität

Pressemitteilung

Schwerin, 11.09.2025. Infolge einer Kleinen Anfrage im Landtag Mecklenburg-Vorpommern wird das Kirchenasyl unter anderem von der CDU-Landtagsfraktion erneut öffentlich in Frage gestellt. Der Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern kritisiert diese politischen Angriffe scharf und bezieht unmissverständlich Stellung: Kirchenasyl ist ein unverzichtbares humanitäres Instrument – kein rechtsfreier Raum, sondern ein Zeichen gelebter Verantwortung.

Die CDU stellt mit ihren Äußerungen nicht nur das Kirchenasyl selbst, sondern auch die moralische Integrität derjenigen infrage, die Menschen in existenzieller Not Schutz gewähren. Solche Vorstöße sind gefährlich, da sie Misstrauen säen, humanitäres Engagement delegitimieren und den gesellschaftlichen Zusammenhalt untergraben.

Das Asylsystem ist nicht unfehlbar. Immer wieder kommt es vor, dass Behörden Schutzbedarfe nicht anerkennen, obwohl sie faktisch bestehen. Gewährt wird Kirchenasyl nur in eng begründeten Einzelfällen – etwa wenn drohende Abschiebungen in Obdachlosigkeit, fehlende medizinische Versorgung oder andere Formen existenzieller Not führen würden.

„Wo der Staat im unerbittlichen Eifer Abschiebungen durchsetzt – selbst wenn für Betroffene Obdachlosigkeit, Krankheit oder existentielle Not drohen, erinnert das Kirchenasyl uns an unsere Vernunft und ein simples, doch unter Druck geratenes Fundament unseres Zusammenlebens: Wo ein Mensch in Not ist, da hilft man. Das ist Humanität.“, erklärt René Fuhrwerk, Geschäftsführer des Flüchtlingsrats Mecklenburg-Vorpommern. Kirchenasyl ist gelebter Humanismus in seiner ursprünglichen Form und sollte uns auch an das Grundgesetz erinnern: Die Würde des Menschen – eines jedes Menschen – ist unantastbar.

Kontakt
Irene Menke
Leitung Öffentlichkeitsarbeit & Fundraising
kommunikation@fluechtlingsrat-mv.de

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