Schwerin: Einladung ins Flüchtlingszelt

Flüchtlingsrat MV und Amnesty International errichten auf dem Schweriner Marktplatz ein Flüchtlingszelt

Der 27. September ist der Tag des Flüchtlings. Bereits einen Tag vorher, am 26. September, weisen der Flüchtlingsrat MV und die Schweriner Amnesty International-Gruppe mit einer spektakulären Aktion auf dem Schweriner Marktplatz auf die Situation von Flüchtlingen hin. Von 10 bis 16 Uhr werden in einem Originalzelt der Vereinten Nationen die Lebensumstände von Menschen auf der Flucht plastisch erlebbar. „Flucht ist kein Verbrechen!“ – das Motto des diesjährigen Tages des Flüchtlings beleuchten unter anderem ein Kurzfilm zur Situation jugendlicher Flüchtlinge und persönliche Berichte Asylsuchender.

Wir laden MedienvertreterInnen, Schulklassen und interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, das Zelt zu besuchen. Am 26. September um 11.00 Uhr stehen die Vorsitzende des Flüchtlingsrates MV, Ulrike Seemann-Katz, und die Sprecherin der Amnesty-Gruppe Schwerin, Katja Köhne, für eine Pressegespräch zur Verfügung.

Zum Hintergrund:

Weltweit sind mehr als 43 Millionen Menschen auf der Flucht. 75 Prozent von ihnen sind Frauen und Kinder. Sie fliehen vor Krieg, bewaffneten Konflikten und Verfolgung. Viele bleiben innerhalb ihrer Heimatländer. Rund 16 Millionen Menschen sehen sich gezwungen, im Ausland Schutz zu suchen.

Besondere Aufmerksamkeit wird aktuell dem Mittleren Osten und Nordafrika zuteil. Viele Bürgerkriegsflüchtlinge versuchen, ihr Leben und das ihrer Familien zu retten, indem sie sich auf den gefährlichen Weg über das Mittelmeer machen. Doch in der Europäischen Union (EU) wird Flüchtlingsschutz eher als Schutz vor Flüchtlingen verstanden, denn als effektiver Schutz von Flüchtlingen. Statt Menschen aufzunehmen, die in ihrer Heimat um ihr Leben fürchten müssen, steht die Bekämpfung „illegaler Einwanderung“ im Vordergrund. Flüchtlingsboote werden im Mittelmeer abgefangen und an Drittstaaten übergeben, bevor sie die Hoheitsgewässer der EU-Mitgliedsstaaten überhaupt erreichen. Asylsuchende werden widerrechtlich und unter menschenunwürdigen Bedingungen inhaftiert. Oft können sie nur unter großen Schwierigkeiten Asyl beantragen.

Viele Flüchtlinge sterben auf der gefährlichen Fahrt über das Mittelmeer. Allein für das Jahr 2011 schätzt der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) die Zahl der Toten auf über 1.500.

Amnesty International, die weltweit tätige Menschenrechtsorganisation, setzt sich dafür ein, dass Flüchtlinge eine faire Chance auf Asyl bekommen, so wie es Artikel 14 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vorsieht. Die Stärke der Nichtregierungsorganisation liegt im freiwilligen und finanziellen Engagement von weltweit mehr als drei Millionen Mitgliedern und Unterstützern unterschiedlicher Nationalitäten, Kulturen und Altersgruppen. Gemeinsam setzen sie Mut, Kraft und Fantasie für eine Welt ohne Menschenrechtsverletzungen ein. 1977 erhielt Amnesty International den Friedensnobelpreis.

Der Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern e.V. ist der einzige politische Verein für Flüchtlinge, der landesweit tätig ist. Er setzt sich für die Verbesserung der Aufnahmebedingungen von Flüchtlingen in unserem Bundesland und deutschlandweit ein. Zu seinen wichtigsten Aufgaben zählen die direkte Beratung von Flüchtlingen, von Hauptamtlichen und freiwilligen Helfern, deren Vernetzung sowie die Organisation von Aktionen und Weiterbildungen zum Thema Flucht und Asyl. Der Flüchtlingsrat MV ist Mitglied bei PRO ASYL und bundesweit mit anderen Flüchtlingsinitiativen und Organisationen verbunden.

Für Fragen wenden Sie sich an Frau Klamann-Senz: 0385-581 57 90

Die PM als pdf finden Sie hier